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Die Dithmarscher Nordseeküste zwischen Eider und Elbe
"Die Nordsee ist ja meine Amme, wenn sie an der dithmarsischen Küste ihr wildes Zerstörungslied auch nicht ganz so grausenhaft singt [wie in Helgoland], und sie mag mehr Gewalt über mich haben, als ich selbst weiß, denn ich höre sie viel zu gern, als daß ich ihr nicht unbewußt nachlallen sollte." [Reisebrief für die 'Ost-Deutsche-Post'. Wien, 1853] |
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Wesselburen 1834
Lithographie nach einer Bleistiftzeichnung von Hebbels Jugendfreund Wacker. "Wesselburen ist an und für sich als der Mittelpunct von elf bis zwölf wohlhabenden Dörfern nach den Verhältnissen des Landes nicht gar zu unansehnlich; es ist der Sitz der Kirchspielvogtei und der Kirchspielschreiberei sowie des aus zwei Predigern bestehenden geistlichen Ministeriums und hält überdies, wie es im Kalender heißt, zwei Pferde-, Vieh- und Kram-Märkte, die fleißig von Käufern und Verkäufern besucht werden." [Hebbel, Notizen zur Biographie] |
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Blick auf Wesselburen vom Bullholmsteig
"Mein Gott, wie groß war dieß Wesselburen: fünfjährige Beine wurden fast müde, bevor sie ganz herumkamen! Und was traf man alles unterwegs! ... Die Kirche, deren metall'ne Stimme ich schon so oft gehört hatte, der Gottesacker mit seinen düstern Bäumen und seinen Kreuzen und Leichensteinen ..." [Hebbel, Aufzeichnungen aus meinem Leben] |
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Süderstraße mit Blick auf die St. Batholomäuskirche
Der Gasthof "Hohenzollern" links wird heute als Wohnhaus genutzt. Das Hotel "Deutscher Hof" (das Haus mit Balkon auf der rechten Straßenseite) brannte 1981 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. In der Börse (das letzte Haus vor dem Marktplatz auf der linken Seite) wurde zu Hebbels Zeiten zur Ernte der sogenannte Menschenmarkt abgehalten. Heute befindet sich dort die Sparkasse. |
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In dem Eckhaus am Markt (heute Eisdiele) wohnte zu Hebbels Zeit
der Advokat Knölck.
"Zum Kirchspielschreiber Voß kam im Jahre 1830 ein hübscher junger Mann, Namens Mundt als Schreiber, etwas älter und von Natur ruhiger als Hebbel, und beim Kirchspielseinnehmer Advokaten Knölck fungierte in derselben Eigenschaft ein zweiter, sehr stattlicher junger Mann Namens Barbeck. Dieser Barbeck galt für den Intimus von Hebbel, war wenigstens sein häufigster Umgang, ihm übrigens geistig vollständig untergeordnet." [Klaus Groth, Friedrich Hebbels Jugendjahre. Heide: Westholsteinische Verlagsanstalt, 1934] |
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Süderstraße mit Einmündung zum Markt
In dem zweiten Haus in der Bildmitte war das Rektorat, wo Hebbel in der Oberknabenklasse Unterricht beim Rektor Frenz Christian Dethlefsen erhielt. "Niemand als der alte Dethlefsen hat mir die grammatische Gewissenhaftigkeit eingepflanzt, die Sorgfalt im Gebrauch des Worts als unzerstörbares Fundament in mir gelegt!" [Emil Kuh, Biographie Friedrich Hebbels. 2 Bände. 2. Aufl. Wien und Leipzig: Braunmüller, 1907, Bd. 1, S. 46f.] |
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Hebbelhaus
1898 stiftete der Zuckerfabrikant Schröder der Stadt Wesselburen das spätere Hebbelhaus. Hier fanden zunächst die Guttempler ihr Zuhause. Als "Enthaltsamkeitsverein Dramatik" inszenierte diese Gruppe Theaterstücke. Auch Hebbels Dramen kamen zur Aufführung. 1911 wurde im ersten Stock des Hauses das Hebbel-Museum eingeweiht. Die Büste des Hebbel-Denkmals schuf der Heider Künstler Nicolaus Bachmann. Die Enthüllung fand im Hebbel-Gedenkjahr 1913 statt. |