Sanchez
Sanchez
Mein Name ist Emanuel Sanchez. Ich wurde vor ungefähr 18 Jahren auf Kuba geboren. Als ich klein war besuchte ich 5 Jahre eine Schule. Dort lernte ich lesen, schreiben, rechnen und etwas Englisch. Mein Vater hat auf einer Tabakplantage, meine Mutter auf einer Zuckerrohrplantage gearbeitet. Ich war kurz auf dem Bau beschäftigt, war jedoch anschließend arbeitslos.
Während meiner Arbeitslosigkeit fand ich Kontakt zu so etwas wie einem Debattierklub. Mit der Zeit wurde die Polizei auf uns aufmerksam. Dieses hatte auch Auswirkungen auf meine Eltern.
Ihre Arbeit wurde immer häufiger bemängelt und ihnen wurden ständig Fragen gestellt, die sich entweder um mich oder um meine politische Gesinnung drehten. Aus diesen Gründen beschlossen wir, Kuba zu verlassen.
Da eine Überfahrt mit einem selbstgebautem Floß selten Erfolg hatte, beschlossen wir, mit einem Schlepper das Land zu verlassen. Um den Schlepper zu bezahlen, mußten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, unseren gesamten Besitz zu verkaufen.
Nach einer zwei Wochen dauernden unmenschlichen Überfahrt fand uns die Polizei zusammen mit 15 anderen Flüchtlingen in einem Container an einer Raststätte nahe Göttingen.
Ich hoffe, daß ich in Deutschland bleiben kann, neue Freunde finden werde und einen interessanten Beruf erlernen werde.
Ich wohne in einem Asylantenheim. Dort wohnt auch Ayesha Ahmed, die auch auf meine Schule geht.
Derzeit wird über meinen Asylantrag entschieden. In der Übergangszeit wurde mir geraten, eine Schule in Göttingen zu besuchen.
